Abfüllung von aggressiven Phosgenfolgeprodukten bei BASF

Applikations-Bericht | Chemie

  • Ermittlung des Masse-Durchflusses bei der Beladung von Tanklastwagen mit Chlorformiaten und Säurechloriden
  • Bestimmung der Abfüllmenge zu Abrechnungszwecken
  • Konstant hohe Messqualität trotz korrosiver Messstoffe

Hintergrund

Der Chemiekonzern BASF betreibt an seinem Stammwerk in Ludwigshafen eine Produktionsanlage für Phosgenfolgeprodukte wie Chlorformiate und Säurechloride, die in der Herstellung von Kunststoff-, Pharma- und Verpackungserzeugnissen verwendet werden. Für den Weitertransport und die Auslieferung an unterschiedliche BASF-Werke werden diese hoch korrosiven und giftigen Medien in Tankfahrzeuge abgefüllt.

Konkrete Messaufgabe

Zu Abrechnungszwecken benötigt der Chemiekonzern genaue Informationen über die Menge der abgefüllten Chlorformiate und Säurechloride. Dies erfordert eine verlässliche MasseDurchflussmessung der Flüssigkeiten, die mit einer Durchflussrate von 60 t/h bei einer Temperatur von 50 °C und einer Dichte von 1000…1500 kg/m3 in die Tanks befördert werden. Wegen der hohen Aggressivität der Medien kommt für die Messung nur eine technische Lösung in Frage, die über eine hohe chemische Beständigkeit verfügt. Bereits in der Vergangenheit setzte BASF MasseDurchflussmessgeräte eines anderen Herstellers ein, die jedoch den aggressiven Eigenschaften der Messstoffe nicht standhielten und keine kontinuierlichen Messergebnisse abliefern konnten.

Realisierung der Messung

BASF entschied sich für den Einsatz von vier OPTIMASS 7300 C in Tantal-Ausführung. Das Instrument ist das weltweit erste Geradrohr-Durchflussmessgerät mit einem einzelnen Messrohr aus Tantal, wodurch es für den Einsatz in hoch korrosiven Medien besonders geeignet ist. Die verwendete Tantal-Legierung trägt die Bezeichnung Tantal Ta10W und besteht aus 10 Prozent Wolfram und 90 Prozent Tantal. Der Anteil Wolfram gewährleistet eine höhere Festigkeit des Messrohres. Die chemische Beständigkeit von Tantal ist vergleichbar mit der von Glas.

Das Masse-Durchflussmessgerät wurde jeweils mit der Nennweite DN 50 und Flanschanschluss in eine Rohrleitung mit besonders robuster Emailauskleidung eingebaut. Die Messstelle in der Abfüllstation wird zusätzlich elektrisch beheizt, um den Messstoff vor Frosteinwirkung zu schützen. Ein- und Auslaufstrecken mussten nicht berücksichtigt werden, da das Gerät installationsunempfindlich ist.

Nutzenbetrachtung

Durch den Einsatz des OPTIMASS 7300 C Tantal kann BASF die Menge der abgefüllten Phosgenfolgeprodukte kontinuierlich nachvollziehen und jede Lieferung auf Basis der Messergebnisse genau abrechnen.

Der Chemiekonzern setzt das Instrument seit 2009 unterbrechungsfrei ein. Das MasseDurchflussmessgerät misst die aggressiven Medien kontinuierlich und genau, ohne dass das Instrument gewartet oder aufgrund von Korrosionen regelmäßig ausgetauscht werden muss. Da der OPTIMASS 7000 ohne Strömungsteiler auskommt, treten praktisch keine Produktablagerungen im Rohr auf und der Chemiekonzern kann das Messgerät einfach reinigen.

Im Gegensatz zu existierenden Doppel-U-Rohr-Geräten, bei denen neben den Messrohren auch der Flansch und die Strömungsteiler aus Tantal gefertigt werden, müssen beim OPTIMASS 7300 nur noch das Messrohr und die Dichtleiste aus Tantal bestehen. Dies bedeutete für BASF einen erheblichen Kostenvorteil.

Verwendete Produkte

OPTIMASS 7300

Coriolis Masse-Durchflussmessgerät für anspruchsvolle Prozessanwendungen und eichpflichtigen Verkehr

  • Hochgenaue Durchflussmessung von Gasen und viskosen, aggressiven oder scherempfindlichen Flüssigkeiten
  • OIML R117, MI-005; auch für den hygienischen Einsatz zertifiziert
  • Flansch: DN10…100 / ½…4", max. PN100 / ASME Cl 600; zahlreiche weitere Anschlüsse
  • 3 x 4…20 mA, HART®, Modbus, FF, Profibus-PA/DP
E-Mail
Kontakt