Füllstandmessung von Säure im Dosiertank einer Kläranlage
- Bestandsmanagement und Überfüllsicherung für einen Polytank mit Flockungsmitteln
- Zuverlässige Füllstandmessung bei starken Säuredämpfen und Kondensatbildung
- Inbetriebnahme und Konfiguration über mobile App und Bluetooth®-Verbindung
Hintergrund
Eisenchlorid und andere Säuren sind wichtige chemische Substanzen in der Wasser- und Abwasseraufbereitung. Sie spielen eine bedeutende Rolle als Flockungsmittel bei der Trübungsbeseitigung. Um die Dosierung der sauren Lösungen steuern zu können, verwendet ein Kläranlagenbetreiber in der Region Sydney, Australien, einen Spezialbehälter, mit dessen Hilfe die Chemikalien gelagert, gemischt und dem Prozess zugeführt werden.
Konkrete Messaufgabe
Der Säurebehälter ist ein 3 m hoher, doppelwandiger Polytank mit einem 400 mm langen Stutzen, der die Innenwand durchdringt. Der Füllstand des Dosiertanks muss überwacht werden, um Trockenlauf oder Überfüllung zu verhindern. Der Kunde verwendete bisher einen Ultraschall-Füllstandsensor, der jedoch aufgrund der starken Bildung von Dämpfen und Kondensation regelmäßig Messausreißer verursachte, so dass der Kunde Atmungsöffnungen in den Stutzen nahe der Antenne bohren musste, um die Situation zu entschärfen.
Der Kläranlagenbetreiber war daher auf der Suche nach einem zuverlässigeren Füllstandmessgerät. Das Gerät sollte gegenüber dem säurehaltigen Medium beständig sein und auch in Gegenwart starker Säuredämpfe genau und zuverlässig messen können.Realisierung der Messung
Der Kunde entschied sich für das Radar-Füllstandmessgerät OPTIWAVE 1540. Dieses kompakte und kostengünstige 80-GHz-Radar wurde für die kontinuierliche, berührungslose Füllstandmessung von Chemikalien in Anwendungen mit niedrigen Prozessdrücken entwickelt. Das Gehäuse und die Antenne sind vollständig aus PVDF-Materialien gefertigt, die gegenüber den meisten in Abwasseranwendungen verwendeten Chemikalien beständig sind. Der hohe Dynamikbereich des Radars ermöglicht auch bei Prozesseinflüssen wie Säuredämpfen und Kondensation eine wiederholbare und langzeitstabile Füllstandmessung.
Der OPTIWAVE 1540 wurde mit einem G1½-Anschluss auf dem Kunststoffstutzen oberhalb des Tanks montiert. Der Durchmesser des Stutzens beträgt 90 mm. Aufgrund des schmalen Abstrahlwinkels der DN40-Linsenantenne strahlt das Radarsignal problemlos in den Tank hinein, ohne durch die Stutzenwand abgelenkt zu werden und Störreflexionen zu erzeugen. Das Gerät wurde in der IP68-Version geliefert und kann auch bei starkem Regen oder Überflutung im Freien problemlos eingesetzt werden.
Die Inbetriebnahme erfolgte schnell und einfach per Smartphone und sicherer Bluetooth®-Verbindung in Kombination mit der KROHNE OPTICHECK Level Mobile App. Die App führt den Benutzer Schritt für Schritt durch den Installationsprozess und bietet eine Vorkonfiguration verschiedener Füllstandanwendungen und Tankgeometrien. Es mussten lediglich die entsprechenden Anwendungsparameter, z. B. Messbereich und Abstand zwischen Radarantenne und Tankboden, in die Maske eingegeben werden.
Nutzenbetrachtung
Das kostengünstige 80-GHz-Radar bietet eine zuverlässigere Messleistung als das frühere Ultraschallgerät. Messausreißer gehören für den Kunden der Vergangenheit an und der Messwert ist stabil und genau. Auf diese Weise hilft das KROHNE Füllstandmessgerät bei der Bestandsverwaltung der Flockungsmittel und reduziert außerdem das Risiko einer Überfüllung mit allen hiermit verbundenen Auswirkungen auf Umwelt und Arbeitssicherheit.
Die benutzerfreundliche mobile App mit intuitivem Einrichtungsassistenten ermöglichte dem Betreiber eine vereinfachte und bequeme Inbetriebnahme des 80-GHz-Radars. Dank der Bluetooth®-Verbindung war es für die Konfiguration nicht nötig, extra auf den Tank zu steigen oder dort zu verbleiben.
Mit OPTICHECK technology built-in bietet der OPTIWAVE 1540 zusätzlich einen einfachen Zugang zu Diagnose- und Berichtsfunktionen. Diese ermöglichen eine Feld-Verifikation des Messgeräts das Erstellen von Berichten, die zu Analysezwecken schnell verschickt werden können.
Diese ermöglichen die Durchführung einer Feld-Verifikation des Messgeräts und Erstellen von Berichten für Analysezwecke. Die Verifikation kann turnusmäßig oder anlassbezogen durchgeführt werden – einfach und bequem per Knopfdruck über die OPTICHECK App.